Bremsscheiben, -beläge, Querlenker, Radträger, Rost, etc...

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Spideristi
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Bremsscheiben, -beläge, Querlenker, Radträger, Rost, etc...

Beitrag von Spideristi »

Servus@all!

Ich hab gestern mal meine Cup-Räder vom Spider abgebaut und wieder gg. die serienmäßigen 5-Stern-Felgen mit den noch originalen Michelin-Sport-Pilot-Backsteinen aus 1994/95 getauscht. Und bevor mich jetzt alle für völlig bescheuert halten: Ich hab die natürlich nur vorübergehend ausgewechselt, damit ich meine Cup-Felgen nebst Reifen auch mal gescheit von innen und außen sauber machen, einwachsen und dann danach selbstverständlich wieder auf den Spider re-montieren kann... :wink: Solang muß der Spider halt auf seinen uuralten, verstaubten Originalpneus in der Ecke rumstehen... :lol:
Bei der Demontage-Gelegenheit hab ich mir gleich mal mit einer gescheiten Taschenlampe und einem Handspiegel die Bremsscheiben, Beläge, Querlenker, Radträger, Rahmen- und Karosserieteile hinter den Rädern meiner Kiste genauer angeschaut:

Bremsscheiben und Bremsbeläge:
Vorne sind sowohl die Scheiben als auch Beläge fast im Neuzustand, bei den Belägen ist außen und auch innen fast kein Verschleiß feststellbar, die Belagsstärke liegt jeweils bei gut 8mm - was mich doch schon sehr positiv überrascht, nach meine diversen Spider-Einsätzen auf Rennstrecken und Paßstraßen.
Hinten dagegen sind die Beläge rechts/links innen/außen mittlerweile gleichmäßig auf ca. 5mm+ Belagsdicke geschrumpft. Ich hätte eigentlich damit gerechnet, daß die vorderen Beläge mehr verschleißen als die hinteren? Woran liegts?? Am Motorgewicht und der -hitze hinten??? Weil die Bremswirkung kommt doch bei einem Kfz eigentlich immer mehr von vorne, oder ist das beim Spider anders..?

Bei der Gelegenheit würde mich auch mal interessieren, wie dick die Originalbeläge und -bremsscheiben ab Werk vorne und hinten überhaupt mal waren? Vielleicht könnte das ja z.B. bitte Herbert "Herbyei" Eicher mal an seinem nigelnagelneuem Spider mit einer Schublehre genau nachmessen, da seiner ja wohl insgesamt erst 6.000km "runter" hat? Danke!!
Meine hintere, linke Bremsscheibe z.B. hat bei mir jetzt immer noch eine Dicke von 23,7mm...

Querlenker und Radträger:
Ich hab diese gestern mal bezüglich Korrosion etwas genauer angeschaut. An den Querlenkern und Radträgern ist bei mir so gut wie überhaupt kein Rost feststellbar, ich hätte da eigentlich mit ein bißchen mehr brauner Pest gerechnet - die Kiste ist jetzt immerhin schon fast 13 Jahre alt - aber gut, um so besser, hat ja auch noch kein einziges mal Streusalz oder Winter abbekommen;
Die einzige Stelle, an der ich ich überhaupt ein ganz klein bißchen etwas entdecken konnte, ist an den "inneren, verpreßten Kanten" der Querlenker (Ich weiß jetzt grad nicht, wie ich das besser beschreiben könnte, sieht man aber von außen und von unten, wenn man die Felgen demontiert...). Dabei hab ich auch endeckt, daß die Querlenker ab Werk nicht komplett geschlossen verschweißt wurden, sondern daß dabei intelligenterweise so eine Art "Lüftungsöffnungen" frei gelassen wurden, so daß dort eindringendes Wasser z.B. auch wieder verdunsten kann. Meine Idee wäre jetzt, ob es nicht Sinn machen würde, die Querlenker mittels dieser Öffnung mal von innen mit zusätzlich etwas Hohlraumwachs einzulassen? Hat das jemand von Euch vielleicht schon mal gemacht? Wenn ja, was für ein Mittel und was für Gerätschaften habt Ihr dafür verwendet? Ich denke dabei an ein hochwirksam kriechendes Hohlraumwachs, welches man z.B. per Dose über ein sehr dünnes Röhrchen in die Hohlräume applizieren könnte. Any ideas??
Ein Schwachpunkt ist mir an der Oberseite der schwarz lackierten Querlenker allerdings noch aufgefallen: Es gibt da auf der Oberseite dieser Radträger so "Vertiefungen", worin sich eine Menge kleiner Steinchen, feiner Sand und Staub ablagern, die beim fahren dort hineingeschleudert werden, aber nicht mehr von alleine herausfallen. Wird dieser Dreck dann nass (z.B. im Regen oder beim waschen), dann könnte dieser feuchte Schmutz dort schon für Korrosion an den Querlenkern sorgen (wohl eher an der Vorderachse, da hier nicht so wie hinten die Motorhitze den Dreck stets gleich wieder "austrocknet"). Ich werd jetzt darum bei Wiederanbbau meiner CupRäder diesen ganzen Dreck mal gründlich mit der spitzen Düse eines Staubsaugers dort absaugen, diese Vertiefungen mittels Lappen reinigen und dann versuchen, diese Schmutzfangstellen vielleicht ebenso mit einem Wachs zu konservieren, damit dort dann idealerweise korrosionsmäßig auch nichts passieren kann.
Wohlgemerkt: Wir reden hier wirklich über Kleinigkeiten am Spider. Wenn ich mir da z.B. die Unterseite meines 3,5 Jahre alten Ganzjahres-SEAT Ibiza im Vergleich dazu anschaue, mein lieber Mann...

Rahmen- und Karosserieteile:
Außer ein paar Steinschlägen innen an den hinteren Kotflügeln konnte ich nichts nenneswertes entdecken. Korrosion und Verschleiß gibts hier bei Spider wohl auch so gut wie überhaupt nicht, sehr schön!!! :D Ist halt doch gut, wenn man so eine Badewanne aus Alu- und GFK fährt, da kann halt einfach am ganzen Auto (fast) nix rosten. Vorausgesetzt, man erspart dem Spider Streusalz und Wintereinsätze.
Zuletzt geändert von Spideristi am Sa 23. Mai 2009, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
Markus

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herbyei
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Re: Bremsscheiben, -beläge, Querlenker, Radträger, Rost, etc...

Beitrag von herbyei »

Hallo Markus,

wenn Du in meinem Namen das n rausnimmst, dann stimmts.

Hab jetzt die Räder nicht demontiert, aber messen mit der Schieblehre und Stahllineal geht auch so. Alle 4 Bremsscheiben haben 24,1mm, die hinteren Bremsklötze 9mm, die vorderen Bremsklötze 10mm. Die hintere schnellere Abnutzung dürfte aufgrund der gesamten abzubremsenden Masse (also auch des Motors) beim Spider normal sein. Entsprechend müssten sich die hinteren Reifen auch schneller abfahren als die vorderen.

Bzgl. evtl. Versiegelungen kann ich Dir empfehlen, dich in der Oldtimerszene und bei Restauratoren rumzuhören, die sind um ein vielfaches weiter wie normale Hobbybastler. So bin ich z.B. mit dem Produkt Fertan als Rostumwandler gut bedinet worden und hier gibt es auch eine klare Vorgehensweise der Vorbehandlung, Handhabung und Zusammenspiel mit anderen darauf aufbauenden Produkten. Schließlich soll die ganze Arbeit ja nur einmal, sinnvoll und anhaltend gemacht werden.

Gruß Herby
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Gruß Herb
Spideristi
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Re: Bremsscheiben, -beläge, Querlenker, Radträger, Rost, etc...

Beitrag von Spideristi »

herbyei hat geschrieben:...wenn Du in meinem Namen das n rausnimmst, dann stimmts.
Done. Sorry!! :oops:
herbyei hat geschrieben:Hab jetzt die Räder nicht demontiert, aber messen mit der Schieblehre und Stahllineal geht auch so. Alle 4 Bremsscheiben haben 24,1mm, die hinteren Bremsklötze 9mm, die vorderen Bremsklötze 10mm. Die hintere schnellere Abnutzung dürfte aufgrund der gesamten abzubremsenden Masse (also auch des Motors) beim Spider normal sein. Entsprechend müssten sich die hinteren Reifen auch schneller abfahren als die vorderen.
Danke für die Fast-Neu-Maße! Demnach dürften vorne und hinten ab Werk wohl jeweils 10mm drauf gewesen sein, schätz ich mal...
Bzgl. Abnutzung: Könnte sein - ich brauche hintere (Bridgestone Potenza S-02) und vordere Reifen (Bridgestone Potenza S-03) immer genau im Verhältnis 2:1 :wink:
herbyei hat geschrieben:Bzgl. evtl. Versiegelungen kann ich Dir empfehlen, dich in der Oldtimerszene und bei Restauratoren rumzuhören, die sind um ein vielfaches weiter wie normale Hobbybastler. So bin ich z.B. mit dem Produkt Fertan als Rostumwandler gut bedient worden und hier gibt es auch eine klare Vorgehensweise der Vorbehandlung, Handhabung und Zusammenspiel mit anderen darauf aufbauenden Produkten. Schließlich soll die ganze Arbeit ja nur einmal, sinnvoll und anhaltend gemacht werden. Gruß Herby
Danke für diese Info.
Dann werd ich mal im Kleinanzeigenteil meiner Oldtimer-Markt-Sammlung sowie auf der Fertan-Website stöbern.

Schönes, sonniges Wo-Ende - ich geh jetzt Felgen und Spider putzen... :-?
Markus

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Spideristi
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Re: Bremsscheiben, -beläge, Querlenker, Radträger, Rost, etc...

Beitrag von Spideristi »

Bzgl. Hohlraumversiegelung und Rostschutz für unsere Radträger hab ich mal ein bißchen gegoogelt und neben Fertan z.B. auch noch Mike Sander´s Korrosionsschutzfett gefunden. Hört sich wg. der Langzeitkriechwirkung sehr interessant an. Nur die Verarbeitung in unseren Radträgern erscheint mir etwas schwierig, da hier ja keine größeren Löcher wie z.B. in einem normalen Fahrzeugschweller vorhanden sind, durch die eine dickere Einspritzsonde für das auf 120°C erhitzte Fett eingeführt werden könnte...?! :(
Markus

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