Renault MotorSport nimmt Abschied von Horst Tönges

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Spideristi
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Renault MotorSport nimmt Abschied von Horst Tönges

Beitrag von Spideristi »

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Renault MotorSport nimmt Abschied von Horst Tönges
(02.04.03) So kannten wir ihn, so liebten wir ihn - gebeugter, gemütlicher Gang, nie in Eile, aber immer zur Stelle: "Teilemann" Horst Tönges - ein Stück Renault-Sportgeschichte und eine der tragenden Säulen in der Organisation der Renault-Markenpokale. Am 20. März erlag er einem Herz-Kreislaufversagen, schmerzlos und friedlich im Schlaf. Er wurde nur 56 Jahre alt.
Tönges gehörte zur Gründertruppe um den legendären Sportchef Rolf Schmidt (75), die Ende der 60er Jahre in Brühl eine offizielle deutsche Sportabteilung für den französischen Autohersteller installierte. Der kauzige Rheinländer begleitete die frühen Werkseinsätze mit der Alpine ebenso wie das hauseigene Formel 3-Engagement zunächst als Mechaniker, bevor er sich mit Einführung des Renault 5-Pokals 1974 auf den Teileservice spezialisierte. In Brühl residierte "Teile Tönges" als selbständiger Unternehmer in einem abenteuerlich anmutenden Mini-Kontor, das auf den ersten Blick einer unaufgeräumten Rumpelkammer glich. Aber der optische Eindruck trog. Selbst winzigste Schräubchen und Muttern zauberte er mit sicherem Griff aus dem organisierten Chaos hervor. Dabei erledigte er alles von Hand, elektronische Datenerfassung und Computer verabscheute er. Wohlmeinende Ratschläge, doch endlich mal aufzuräumen, pflegte er empört zurückzuweisen: "Dann find' ich hier ja nichts mehr."

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Neben den Markenpokalen bediente Tönges zusätzlich noch einen riesigen Kundenkreis in der historischen Renault-Szene. Für diese Klientel unterhielt er außerhalb Brühls zwei weitere Lagerhallen mit unschätzbaren Werten. Es gab wirklich nichts, was Tönges in seinem Teilereich nicht vorrätig gehabt hätte.

"Der Horst", sagt sein alter Weggefährte Rolf Schmidt erschüttert, "war ein echtes Original." Und Bernd Hütter, der amtierende Motorsport-Koordinator von Renault, ergänzt tieftraurig: "Wir haben einen herzensguten Freund und einen Eckpfeiler unserer Cup-Organisation verloren."

Die Renault Cup-Gemeinde trauert mit seiner Frau Elfriede und den Töchtern Steffi und Kirstin.

Text: Rainer Braun / motorsport-xl.de
Zuletzt geändert von Spideristi am Mo 15. Nov 2004, 18:24, insgesamt 2-mal geändert.
Idefix
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Beitrag von Idefix »

Danke Markus für die Einstellung des Berichts.

Mein herzliches Beileid an die Familie, für die der Tod unerwartet und plötzlich kam. Es ist für sie mit Sicherheit schwer zu verarbeiten, weil einem ein lieber Mensch von jetzt auf gleich genommen wird, dem man vielleicht das Eine oder Andere noch gern gesagt hätte. Die Familie hatte keine Chance Abschied zu nehmen, dies ist wohl für Hinterbliebene immer ein Schock.

Leider habe ich Horst Tönges nicht persönlich kennenlernen dürfen. Aus dem Artikel allerdings läßt sich erahnen welchen Wert er in menschlicher und fachlicher Hinsicht hatte.

Es sollte uns allen aber auch zu Denken geben, jeden Tag als ein Geschenk zu sehen und jeden Tag zu genießen. Wir neigen oft zum Meckern über dies und das oder das jenes oder dieses wieder mal schlecht läuft oder wie schlecht es uns geht. Man sollte sich, wenn man mal wieder so einen Gedanken hat, überlegen, ob es nicht bedeutend schlimmeres gibt und jeden Tag genießen - auch die, die vielleicht nicht immer top sind, denn es könnte vielleicht der letzte sein...

Claudia
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