100 Jahre Sportwagen...

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Spideristi
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100 Jahre Sportwagen...

Beitrag von Spideristi »

Heute morgen, beim verlassen der Tankstelle, stach mir dort im Zeitschriftenregal ein bordeauxfarbenes Magazin in die Augen:

"Gericke´s 100 Jahre Sportwagen - Band 1, 1975-2005"

Nach kurzem überfliegen des Registers stellte ich erstaunt fest, daß in diesem Magazin nicht nur mal wieder über die üblichen Ferraris, Lamborghinis und Porsches dieser Welt berichtet wird - nein, auch "die andere Seite der Sportwagen-Medaille" wird betrachtet, nämlich u.a. die Leichtbaufahrzeuge Lotus Elan, Elise und Exige, der Opel Speedster und der RENAULTsport Spider!

Auch wenn die jeweils 1-seitigen Berichte zu den anderen Fahrzeugen und zum Spider weder Aufsehen erregende Fotografien zeigen, noch "Neuheiten" berichten, so hab ich mir das Magazin dann doch gekauft. Denn - 9,95 EUR sind zwar ein stolzer Preis für die 160 Seiten in (meiner Meinung nach) nur mittelprächtiger Farbwiedergabe, aber was tut man nicht alles, damit die Spider-Literatur-Sammlung auch immer schön vollständig bleibt...
Autor des Magazins ist übrigens Hein Gericke - besser bekannt als einer der erfolgreicheren Motorrad-Zubehör-Päbste. Wer das Magazin jetzt ebenfalls haben will, es aber an seiner Tankstelle nicht findet - hier die Bestellnummer:
ISBN 393811801-6

Im inneren der Publikation hab ich dann noch gesehen, daß es außer diesem ersten von drei Magazin-Bänden dann offenbar auch noch ein Buch mit dem gesamten Inhalt aller drei Bände zum Preis von jetzt nur noch 29,90 EUR gibt. Nähere Infos hierzu gibts auch unter www.100jahresportwagen.de.

Und dann hab ich doch noch was neues in dem Artikel zum RENAULTsport Spider entdeckt:
Ausnahmsweise ist hier mal nicht die Rede von 1.493, 1.640 oder 2.100 gebauten StraßenSpidern. Hein Gericke legt sich zur Abwechslung mal auf exakt 1.636 Stück fest! Wo er die Zahl wohl her hat? Von Renault direkt?? Sollten doch noch Wunder geschehen???
Wer weiß...

Ach ja, nett ist auch der letzte Absatz in der Beschreibung des Spiders:
"...Im übrigen teilte er das triste Schicksal des römischen Imperiums: Er verweichlichte mit den Jahren. Denn eine Mehrheit unter seiner Klientel kauft ihn mit einer optional verfügbaren großen gerundeten Windschutzscheibe."
Dem ist wohl nichts hinzu zu fügen... :wink:
Markus

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Alfred
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Re: 100 Jahre Sportwagen...

Beitrag von Alfred »

Markus aus Ebersberg hat geschrieben:"... Er verweichlichte mit den Jahren."
Dem ist wohl nichts hinzu zu fügen... :wink:
Ja, Spartakus! :P
Bild Ein Weichei in rot.
Spideristi
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Beitrag von Spideristi »

Und hier ist der komplette Artikel aus "100 Jahre Sportwagen", soeben online gefunden in der Sportwagendatenbank von www.autogericke.de:


"Er sah aus wie die Mischung aus einem Beach Buggy und einem Formelrennwagen und entzog sich auch sonst den üblichen Definitionen von Barchetta, Cabrio, Roadster oder Speedster wie das Stück Seife in der Badewanne dem Zugriff der glitschigen Hand. Da trug der werksseitig gewählte Begriff Spider eher zur Verwirrung als zur Aufklärung bei.

Just so etwas wie den Spider Sport brauchte die Régie Nationale des Usines Renault, um in das graue Meer und Heer von Twingo, Laguna, Mégane und Safrane (ganz zu schweigen von namenlosen früheren Produkten der reinen Vernunft wie R4, R5, R8, R16 und R18) einen kräftigen Farbtupfer zu klecksen, erst nur in Gelb, später auch in Rot, Blau und Silber. Der Reißbrett-Täter hinter dem rasenden Reise-Bügeleisen war Renault-Designchef Patrick LeQuement. Als geeignetes Forum zur Präsentation dieses Mobils für Sport, Spiel und Spaß erkor man den Genfer Salon 1995. Entsprechend seinem Ausnahmecharakter wurde er in der Renault-Dependance für das Besondere in Dieppe produziert wie auch die Alpine-Familie, 90 Exemplare für einen eigens eingerichteten Marken-Cup auf europäischen Rundkursen sowie weitere 1636 für Frischluft-Junkies ohne Start-, dafür jedoch mit Zulassungsnummern für den öffentlichen Straßenverkehr.

Dort wirkte der automobile Minimalist vom Ärmelkanal immer wie ein Irrläufer, weckte Emotionen zwischen fassungslosem Kopfschütteln und zustimmendem Nicken, vor allem am Anfang, als nur der vorzugsweise mit einem Sturzhelm in Wagenfarbe bewehrte Kopf des Piloten und der monumentale Sturzbügel den Aufbau des Spiders überragten. Dieser bestand aus drei Teilen und wurde, wie die Türen aus Verbundwerkstoff, getragen von einer extrem verwindungsfesten Struktur aus Aluminium mit eloxierter Oberfläche wie der des Lotus Elise, allerdings mit dieser verschweißt und nicht verklebt. Wie sein Passagier, vielleicht sogar einer ebenfalls zu allem bereiten oder entschlossenen Beifahrerin, lagerte der Lenker der hurtigen Rarität in harten, aber schönen Schalensitzen mit integrierten Kopfstützen, im Blickfeld ein winziges Lenkrad, drei unverbrämte Rundinstrumente, in der Mitte des Armaturenträgers ein Digitaltachometer.

Einem grauen Windabweiser fiel laut Renault-Sprecher die Funktion zu "die anströmende Außenluft wirksam zu kanalisieren und turbulenzarm über die Köpfe hinwegzulenken, feine Wasserspritzer inklusive". Vor allem beschickte er indessen die Schädel im Spider reisender Sitzriesen mit scharfem Fahrtwind, ein zusätzliches Pläsier für alle, die in einem offenen Auto gerne lustvoll leiden.

Und es ließ sich durch simplen Druck aufs Gaspedal exponentiell steigern. Mittig in ihrem Rücken war quer vor der Hinterachse in dieses exotische Umfeld zwar Biederes aus großen Serien installiert, der 150 PS starke Vierventiler aus dem Mégane Coach mit 1998 cm³, gepaart mit einem manuellen Fünfganggetriebe. Im Bunde mit 930 kg Leergewicht machte er aus dem 3795 mm kurzen, 1830 mm breiten und 1250 mm flachen Renault nämlich eine kleine Rakete, welche die 100-km/h-Marke nach 6,9 s durchflog und es erst bei 215 km/h luftig bewenden ließ. Wie der Wind eilte der Spider auch um die Ecken auf seinem einstellbaren Fahrwerk vom Feinsten, mit Doppelquerlenkern und liegenden Feder/Dämpfer-Einheiten vorn und Quer- und Längslenkern sowie Feder/Dämpfer-Einheiten hinten und Stabilisatoren und innenbelüfteten Scheibenbremsen an beiden Enden. Im Grenzbereich war gleichwohl Achtsamkeit angesagt – da keilte der Sport Spider gerne unvermittelt und blitzschnell aus.

Im übrigen teilte er das triste Schicksal des römischen Imperiums: Er verweichlichte mit den Jahren. Denn eine Mehrheit unter seiner Klientel kaufte ihn mit einer optional verfügbaren großen gerundeten Windschutzscheibe."


Dem wäre dann wohl erstmal nix hinzuzufügen... :lol: :wink:
Markus

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Klaus
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Beitrag von Klaus »

BavièreBleue II hat geschrieben: Er verweichlichte mit den Jahren
Dem wäre dann wohl erstmal nix hinzuzufügen... :lol: :wink:
GENAU!!

Danke Markus
Herb

Druckfehler,

Beitrag von Herb »

Es soll heißen: :roll: Im Übrigen teilte er das triste Schicksal des römischen Imperiums:Er verweichlichte mit den Jahren.Jedoch eine Mehrheit unter seiner Klientel war schlauer und kaufte ihn mit einer stylistisch einzigartig schönen verfügbaren Windschutzscheibe. :D
Spideristi
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Re: Druckfehler,

Beitrag von Spideristi »

Herb hat geschrieben:...Jedoch eine Mehrheit unter seiner Klientel war schlauer und kaufte ihn mit einer stylistisch einzigartig schönen verfügbaren Windschutzscheibe.
Wie einzigartig so ein Glasdingens ist, sieht man vor allem an den ca. 2 Milliarden anderen Karren. BildBildBild
Weicheier! Bild
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Harald Wendy
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Re: Druckfehler,

Beitrag von Harald Wendy »

Na ja, aber vielleicht doch besser das warmduschende Weichei sein, und bei "Bedarf" die kleine 100Kg Wildsau elegant über dieScheibe "abstreifen",
als das Ding mitn im Gesicht zu haben ?! :oops:

mfG Harry
Spideristi
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Beitrag von Spideristi »

Ich steh auf Schweinkram im Gesicht... :wink:
Markus

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MartinGREGOR
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Dreck inna Fresse ??

Beitrag von MartinGREGOR »

@Herb:

Ich bin bei dir:


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Herb

Trost,

Beitrag von Herb »

Da bin ich ja beruhigt,Martin :wink:
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